Fahrzeughistorie Typ 10/50PS Stuttgart 260 Cabriolet D (****Kurzversion****)
Chronologisch
1929: Erstzulassung im Juli 1929
1930-1957: Keine Informationen
1957-1992: Registrierung in der ehemaligen DDR
1992-2008: Übernahme MB-Partner Hofmann, Paderborn Umfassende Restauration und Zulassung
2008: Übernahme durch den heutigen Eigentümer
Zustand
Karosserie im Originalzustand (restauriert, unfallfrei)
Motor und Getriebe im Originalzustand (restauriert)
Zustandsnote „2“ laut Gutachten von 2018 / H-Zulassung
Dokumentation
Umfassende Dokumentensammlung (u.a. Fahrzeugbriefe DDR und BRD ab 1957)
Originale Betriebsanleitung
Originaler Ersatzteilkatalog
Rechnungen seit 1997
Klassik-Gutachten aus 2018
**Produktionszahlen und Preise***
Stückzahl: 6.757
Preise: 1929 / 1930-1931 / 1932 / 1933
Fahrgestell: RM 6.500,-/6.350,-/6.000,-/5.400,-
Limousine (4 Türen = (4)): RM 7.880,- / 7.180,- / 7.180,- / 6.500,-
Tourenwagen offen (4): RM 7.420,- / 8.180,- / 7.900,-
Sport-Zweisitzer: RM 7.320,- / - / - / -
Cabriolet NC: RM - / 8.400,- / 7.500,- / 7.400,-
**Luxus- oder Sonder-Ausführung******
Fahrgestell: RM 7.000,- / 7.000,- / 6.500,- / 5.800,-
Limousine (4 Türen): RM 8.650,- / 8.350,- / 7.950,- / -
Tourenwagen offen (4): RM 7.920,- / 8.350,- / 8.350,-
Cabriolet A: RM 9.250,- / - / - / -
Cabriolet B: RM 9.520,- / - / - / -
Cabriolet C: RM 10.320,- / 9.800,- / 8.900,- / 8.600,-
Cabriolet D: RM 10.600,-/ 10.300,- / 9.700,- / 9.300,-
**Quelle:*
**https://mercedes-benz-publicarchive.com/marsClassic/de/instance/ko/1050-PS-Typ-Stuttgart-260--W-11-1929---1934.xhtml?oid=4225
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Modell- und Fahrzeuggeschichte Typ 10/50PS Stuttgart 260 Cabriolet D
Freunden der Marke Mercedes-Benz sind die Baureihenbezeichnung mit dem großen „W“ zuvorderst bestens bekannt. Zu den beliebtesten Baureihen zählen heute zweifelsohne der „W124“ (E-Klasse), der „W126“ (S-Klasse) oder der „W201“ (190 E). Sie sind vor allem dem Klassik-Nachwuchs ein Begriff. Doch was verbirgt sich hinter der Mercedes-Baureihen-Nomenklatur? So viel sei vorab verraten: eine lange Tradition! Sie reicht zurück bis in die Zwanzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts. Schon damals kennzeichneten sie bei Mercedes ihre Baureihen mit den großen „Ws“. In den frühen Zwanzigern orientierten sich die Nummern – beispielsweise „W6505“ (Typ 8/38 PS) - an den Bohrungs- und Hub-Maßen sowie der Zylinderzahl des verbauten Motors.
Mit Beginn der Ära Daimler-Benz vollzog sich auch in puncto Baureihenbezeichnung ein Paradigmenwechsel. Die W-Bezeichnungen der Neuzeit waren und sind mehr oder weniger fortlaufend vergebene Konstruktionsnummern ohne tiefgehende Bedeutung. Basierend auf der ehemaligen Systematik erhielt der zuvor „W6505“ genannte Typ 8/38 PS zum Beispiel die interne Bezeichnung „W02“. Sprich: er war das zweite Modell nach dem 5/25 PS Prototypen, der als „W01“ in die Geschichtsbücher des Daimler-Konzerns eingegangen ist.
Ab Februar 1928 modernisierte Daimler überdies die Verkaufsbezeichnungen der Mercedes-Benz Modelle. Die klassischen PS-Bezeichnungen, wie sie rund zwei Jahrzehnte von allen Autoherstellern verwendeten worden sind, wurden bei Daimler-Benz fortan um eine dreistellige Zahl ergänzt. Deren Wert mit zehn multipliziert ergab den gerundeten Hubraum des Modells in cm³. Aus dem zuvor erwähnten „W6505“ oder auch 8/38 PS wurde so der „8/38 PS Typ 200“ mit zwei Litern Hubraum.
Sollten Sie sich als Leser dieser Zeilen nun fragen „warum der Ausflug in die Daimler-Geschichte?“ sei verraten, dass ich Ihnen mit dem Blick in die Mercedes-Geschichtsbücher einen kleinen Vorgeschmack auf den von mir im Kundenauftrag angebotenen Mercedes‑Benz 10/50 PS Typ Stuttgart 260 geben möchte.
Der Anfang 1929 nach einer Modellpflege neu vorgestellte Mercedes-Benz Typ „Stuttgart“ stellte in dieser Ausführung das damalige Bindeglied zwischen den Typen 200 und 350 dar. Der 2,6‑l-Wagen - intern „W11“ genannt - war auf Basis des Zweiliter‑Typs entstanden. Er verfügte gleichwohl über einen deutlich stärkeren Motor, welcher die gewachsenen Leistungsansprüche der damaligen Kundschaft befriedigen sollte, ohne das Segment des preiswerten Automobils zu verlassen.
Der Motor des Typ Stuttgart 260 - interne Kennung M11 - basierte auf dem standfesten Zweiliter-Aggregat, bei welchem lediglich die Bohrung um auf 74 mm erhöht worden war. Wie sein hubraumschwächerer Zwillingsbruder war auch der Stuttgart 260 ein konservativ konstruiertes Auto, welches sich einen hervorragenden Ruf aufgrund von Zuverlässigkeit und Robustheit gemacht hatte.
Auch die Ausstattung des Typ 260 hob sich deutlich vom kleineren Bruder Typ 200 ab – insbesondere in der „Luxus“-Ausführung. Letztere zeichnet sich beim Exterieur beispielsweise durch vernickelte Stoßstangen, Nabenscheiben, Fenstereinfassungen und Scheinwerfern aus. Ferner präsentieren sich die Kühlerverschraubung sowie die Verbindungsstange der Scheinwerfer im edlen Metallglanz. Auch das Armaturenbrett des Luxusmodells war mit einem konventionellen Tacho und der im Serienumfang enthaltenen Zeituhr reichhaltiger bestückt. Darüber hinaus zählten Federschutzgamaschen zur Serienausstattung.
Die Produktion des Stuttgart 260 begann im September 1928 und erreichte im Februar 1929 Großserienstückzahlen (3640 Fahrzeuge). Interessantes Detail am Rande: das von mir angebotene 4-sitzige, 4-türige Cabriolet D des Stuttgart 260 war mit einem Preis von RM 10.600,- die teuersten Variante der Typenreihe.
Die Pkw-Varianten der Typ 10/50 Stuttgart 260-Baureihe „W11“ ist bis Mai 1933 produziert worden. Die Produktion des 2-Liter-Modells wurde im April 1933 eingestellt. Ihr Nachfolger war der modernere „Schwingachswagen“ Typ 200 (W21).
Wie groß die Zahl der Überlebenden W11-Exemplare nach dem zweiten Weltkriegs war, ist schwer zu ermitteln. Ein Großteil der Fahrzeuge wurde zerstört, andere als Kriegsbeute ins Ausland gebracht. In Anbetracht dessen freue ich mich umso mehr, dass ich Ihnen mit diesem im Juli 1929 erstmals zugelassenen Mercedes‑Benz Typ 10/50PS Stuttgart 260 Cabriolet D ein tadellos erhaltenes, äußerst seltenes Exemplar der Mercedes‑Benz‑Geschichte im Bestzustand anbieten kann.
Zum Oldtimer mit H-Zulassung gehört eine umfassende Dokumentensammlung, welche unter anderem originale Fahrzeugbriefe (DDR ab 1957, BRD ab 1992), die originale Betriebsanleitung oder einen originalen Ersatzteilkatalog zum Fahrzeug beinhaltet. Zudem enthält die Dokumentation Rechnungen einer großen Restauration (Mercedes-Benz-Partner Hofmann Paderborn, damaliger Halter des Fahrzeugs) sowie ein Klassik-Gutachten aus dem Jahr 2018.
Weiterhin ist hervorzuheben, dass der Mercedes-Benz-Klassiker technisch einwandfrei ist. Der auf Saisonkennzeichen angemeldete Typ 10/50 startet problemlos, läuft ruhig und sein Getriebe lässt sich sauber schalten. Überzeugen Sie sich selbst vom Sammlerzustand dieses traumhaften Mercedes‑Klassikers.
Eine Besichtigung des Fahrzeugs ist nach telefonischer Abstimmung und unter Einhaltung der aktuellen Corona-Regelungen ebenso möglich, wie eine Probefahrt. Ich freue mich auf Ihren Anruf!
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