Warum ist die richtige Winterlagerung so wichtig?
Klassische Fahrzeuge reagieren besonders empfindlich auf längere Standzeiten. Die Kombination aus Kälte, Feuchtigkeit und fehlender Bewegung kann erhebliche Schäden verursachen. Korrosion breitet sich aus, Dichtungen werden porös, und die Batterie entlädt sich. Wer seinen Oldtimer hingegen sorgfältig einwintert, verhindert kostspielige Reparaturen und erhält den Wert seines Fahrzeugs.
Den richtigen Stellplatz wählen
Der ideale Lagerort für einen Oldtimer ist eine trockene, gut belüftete Garage mit konstanten Temperaturen zwischen 5 und 15 Grad Celsius. Kellergaragen mit hoher Luftfeuchtigkeit sind problematisch, ebenso wie unbeheizte Hallen mit starken Temperaturschwankungen. Eine gute Belüftung verhindert Kondenswasserbildung, die zu Rost führen kann.
Carports oder offene Unterstände bieten keinen ausreichenden Schutz. Wenn keine Garage verfügbar ist, sollten Sie über eine professionelle Einlagerung nachdenken. Viele Werkstätten und spezialisierte Betriebe bieten klimatisierte Lagerplätze für klassische Fahrzeuge an.
Gründliche Reinigung als Basis
Vor der Einlagerung steht eine komplette Reinigung des Fahrzeugs. Schmutz, Insektenreste und Straßensalz greifen Lack und Unterboden an. Waschen Sie den Wagen gründlich von oben bis unten. Besondere Aufmerksamkeit verdienen Radkästen und Unterboden, wo sich gerne aggressive Rückstände festsetzen.
Nach der Wäsche muss das Fahrzeug vollständig trocknen. Vergessen Sie dabei nicht schwer zugängliche Stellen wie Türfalze und Kofferraum. Feuchtigkeit, die im Winter eingeschlossen bleibt, führt unweigerlich zu Rostbildung.
Lackpflege und Konservierung
Ein gut geschützter Lack übersteht die Wintermonate problemlos. Nach der Reinigung empfiehlt sich eine Politur mit anschließender Versiegelung. Wachsschichten schützen die Oberfläche vor Feuchtigkeit. Tragen Sie das Wachs dünn auf und polieren Sie es sorgfältig aus.
Gummidichtungen an Türen, Fenstern und Kofferraum benötigen besondere Pflege. Spezielle Gummipflegemittel halten sie geschmeidig und verhindern das Festkleben oder Brüchigwerden. Auch Cabrioverdecke sollten gereinigt und mit geeigneten Mitteln behandelt werden.
Motor und Kraftstoffsystem vorbereiten
Beim Kraftstoffsystem scheiden sich die Geister. Einige Experten empfehlen einen vollen Tank, um Kondenswasserbildung zu vermeiden. Andere raten zu einem möglichst leeren Tank, besonders bei älteren Fahrzeugen mit Vergasern. Bei modernen Kraftstoffen mit Ethanol-Anteil ist ein voller Tank mit Additiven zur Kraftstoffstabilisierung die sicherere Wahl.
Starten Sie den Motor ein letztes Mal und lassen Sie ihn auf Betriebstemperatur kommen. So verteilt sich das Öl optimal im Motor. Manche Besitzer wechseln das Motoröl vor der Einlagerung, um Verbrennungsrückstände zu entfernen. Andere führen den Ölwechsel im Frühjahr durch. Beide Varianten haben ihre Berechtigung.